Etwas Niedlicheres als Havaneser-Welpen gibt es wohl kaum. Wo man welche bekommt, was man dabei beachten muss und wie man sie am besten erzieht, erfahren Sie hier.
Süße kleine Wandlungskünstler
Sieht ein ausgewachsener Haveneser schon so aus, dass man ihn am liebsten ständig knuddeln möchte, übertrifft ein Welpe dieser Rasse das mit 100 Prozent dem Kindchenschema entsprechend und unschuldigen Knopfaugen bei Weitem. Kurz nach der Geburt noch vollkommen hilflos und gerade mal so groß wie eine Hand, entwickeln die kleinen Havaneser ziemlich schnell ihr typisches kubanisches Temperament und erkunden mit großer Neugier ihre Umgebung. Nichts ist vor ihnen sicher, und ihre Besitzer haben jede Menge zu lachen, wenn sie die Havaneser-Welpen bei deren ersten Schritten begleiten.
So wie die erwachsenen Havaneser auch gibt es sie in den Farben: Rot, Schokoladenbraun, Tan, Havanna, Schwarz, Weiß und in verschiedenen Mischungen dieser Farben. Wer unbedingt eine bestimmte Farbe haben möchte, sollte mit Enttäuschungen leben können. Die Farbe, die ein Havaneser als Welpe hat, muss er nicht unbedingt bis in alle Ewigkeit beibehalten. Vielmehr ist es im Gegenteil so, dass sich die Farbe des Fells noch ganz anders entwickeln kann als es bei der Geburt ist. Das sieht später auch immer noch sehr hübsch aus, aber halt manchmal anders als gedacht. Welche Farbe am Ende genau herauskommt, kann niemand mit Sicherheit prognostizieren.
Wo bekomme ich einen Havaneser-Welpen her?
Eine gute Anlaufstelle, um einen Havaneser-Welpen zu kaufen, ist natürlich ein Züchter, der sich auf diese Rasse spezialisiert hat. Welcher Züchter sich in Ihrer Nähe befindet, können Sie über den Verband Deutscher Kleinhundezüchter erfahren, der alle Mitglieder nach Postleitzahlen geordnet aufgelistet hat. Da sich alle Züchter mit einer eigenen Homepage vorstellen und Einblick in ihren Zuchtalltag gewähren, kann hier jeder den für ihn passenden Züchter finden.
Wenn es gerade Welpen gibt, kann man diese meistens auch gleich per Fotos und Videos auf der Züchter-Homepage bewundern und eventuell schon eine kleine Vorauswahl treffen. Das ist aber tückisch, denn erst vor Ort kann man richtig herausfinden, welcher Welpe zu einem passt. Das hängt ja auch viel vom Charakter ab, denn auch die ganz kleinen Havaneser sind schon Persönlichkeiten. Der eine ist etwas schüchterner, der andere schon ein richtiger Draufgänger. Der eine will am liebsten immer schmusen und auf dem Schoß sitzen, der andere wird zappelig, wenn er nicht ständig die große weite Welt erkunden darf.
Seriöse Züchter räumen poteniziellen Käufern genug Zeit ein, um die Welpen richtig kennenzulernen. Ihnen ist ja auch sehr daran gelegen, dass Hund und neuer Besitzer gut miteinander klarkommen, und der Welpe in liebevolle Hände kommt. Dennoch kann man sich oft, bevor die Hunde überhaupt geboren sind, bereits für einen Welpen vormerken lassen. Die meisten Züchter kündigen ihre Würfe vorher an. Deswegen lohnt es sich, öfter mal auf den Homepages von Züchtern in der Nähe zu schauen oder gezielt nach Welpen über eine Suchmaschine zu suchen.
Manchmal bekommt man auch die Chance, einen reinrassigen Havaneser-Welpen über einen Zufallswurf von privat zu erhalten. Die sollten jedoch absoult vertrauenswürdige Menschen sein, damit Sie sichergehen können, dass das Tier gesund ist. Wenn die Besitzer der Hündin nicht genau wissen, wer der Vater ist, sollten Sie sich auf einige Überraschungen gefasst machen. Man sieht Welpen nicht unbedingt an, welche Rassen hineinspielen. Sie können aussehen wie reinrassige Havaneser, in Wirklichkeit war der Rüde aber ein größerer Hund. Da kann es passieren, dass ein vermeintlicher reinrassiger Havaneser-Welpe viel größer wird als gedacht. Da Privatmenschen im Gegensatz zu Züchtern die Preise nicht unbedingt im Voraus angeben, sollte man sich bereits im Vorfeld einigen.
Auch im Tierheim kann man mitunter mit etwas Glück reinrassige Havaneser-Welpen oder welche mit Havaneser-Anteil finden. Wenn ja, ist dies eine gute Möglichkeit, den Hund kennenzulernen, bevor man ihn mit nach Hause nimmt. Sind die Welpen noch sehr klein, kann zwar noch nicht, mit ihnen Gassi gehen, wie es viele Tierheime für ältere Hunde anbieten, aber man kann sie öfter besuchen und so im Vorfeld schon ihr Vertrauen gewinnen und herausfinden, ob man zueinander passt. Aus medizinischer Sicht werden die Tiere hier sehr gut betreut, so dass Sie keine Angst haben zu brauchen, dass der Welpe eventuell eine schlimme Krankheit hat. Außerdem tut man ein gutes Werk, indem man einem Hund, der im Heim gelandet ist, ein neues Zuhause gibt. Mindestens ein Tierheim gibt es in jeder größeren Stadt und manchmal auch eines in kleineren Orten. Auf Tierheimlinks findet sich eine Liste nach Postleitzahlen geordnet.
In dieser Liste sind auch Tierschutzvereine aufgeführt sind. Hier landen Tiere, die sich wirklich in großer Not befinden und dringend eine neue Bleibe brauchen. Nur von Spendengeldern finanziert und von engagierten ehrenamtlichen Mitarbeitern getragen, kümmern sich diese Vereine um herrenlose, ausgesetzte und misshandelte Tiere und versuchen, diese in liebevolle Hände zu vermitteln. Wer gezielt einen Havaneser haben möchte, kann seinen Welpen unter der Rubrik “Havaneser in Not” suchen. Man findet sie über Tierärzte und Züchter, aber auch Portale im Internet wie Tiervermittlung, Heimtierheim und Schnauzen in Not, wo man die Rasse als Suchbegriff eingeben kann. Hier findet man zwar meistens ältere Hunde, aber manchmal werden auch ganze Würfe aufgelesen, wenn beispielsweise wieder einaml ein illegaler Tiertransport gestoppt wurde.
Wie bereite ich mein Zuhause für den Welpen vor?
Hat man seinen Traum-Welpen gefunden, sollte man die Wohnung bzw. das Haus für das neue Familienmitglied vorbereiten. Der Neuankömmling braucht zuerst einmal einen eigenen Platz, an dem sein Körbchen oder seine Decke liegt. Dieser sollte etwas Ruhe bieten, damit sich der Hund zwischendurch auch einmal zurückziehen kann. Er sollte aber nicht zu abgeschieden sein, also nicht in einem einzelnen Zimmer sein, da sich der Havaneser sonst allein gelassen fühlen könnte. Und das kann er überhaupt nicht leiden, was er auch lautstark bemängelt.
Außerdem sollte man bedenken, dass es sich um einen kleinen Hund handelt, der unter Umständen auch noch etwas Nestwärme benötigt. Helfen kann da auch ein von Ihnen getragener Schal oder ein Tuch, das Ihren Geruch trägt und dem Welpen mit in sein Körbchen gelegt wird. Auf keinen Fall sollten Sie sich vor lauter Mitleid oder Begeisterung über ihren putzigen Havaneser dazu verleiten lassen, den Welpen mit in Ihr eigenes Bett zu nehmen. Da gehört er nicht hin, und aus einer Ausnahme wird leicht eine Gewohnheit.
An einem festen Ort – meistens ist das aus praktischen Erwägungen in der Küche oder in einem anderen gefliesten Raum – sollten seine Näpfe bereitstehen und etwas Welpenfutter für die ersten Tage. Am besten verwenden Sie das gleiche Futter, das der Hund auch beim Züchter bzw. den Vorbesitzern oder im Tierheim erhalten hat. Auf diese Weise muss er sich erst mal nur an ein neue Umgebung und neue Menschen gewöhnen und nicht auch gleich noch an eine andere Ernährung. Wenn Ihnen ein anderes Futter mehr zusagt, kann das auch nach einer gewissen Eingewöhnungszeit umgestellt werden. Achten Sie jedoch darauf, dass es sich unbedingt um hochwertiges Futter handelt, da nur dieses alle wichtigen Nährstoffe enthält, die der Welpe benötigt. Es kann sein, dass der kleine Havaneser am ersten Tag noch etwas zurückhaltend am Napf ist, weil sich alles noch so ungewohnt und aufregend anfühlt. Spätestens am zweiten Tag wird er aber ordentlich zulangen – sofern ihm das Futter schmeckt, das Sie ihm verabreichen.
Ein Halsband bzw. ein Brustgeschirr plus eine passende Leine sowie die wichtigsten Utensilien für die Pflege sollten schon im Haus vorhanden sein. Benötigt werden der aufwendigen Fellpflege Bürsten und Kämme, Hundeshampoo und eventuell eine Spülung, Ohren– und Augenreiniger, Scheren und Zahnputzzeug. Zudem sollten alle Gefahrenquellen wie beispielsweise offen herumliegene Stromkabel entschärft werden. Wer außer Haus erwerbstätig ist, sollte sich für die Eingewöhnungszeit ein paar Tage Urlaub nehmen. Und nicht vergessen, dass der Hund auch irgendwie in sein neues Zuhause gebracht werden muss. Eine Transportbox für das Auto ist da nicht die schlechteste Idee.
Wie erziehe ich meinen Havaneser-Welpen?
Bei einem Welpen ist es natürlich besonders wichtig, in den ersten Tagen, noch besser Wochen, den ganzen Tag zu Hause zu sein, um ihn an sich und die neue Umgebung gewöhnen zu können. Die meisten Züchter achten bei ihren Welpen darauf, sie bereits frühzeitig zu sozialisieren, das heißt, an Menschen, insbesondere auch Kinder, und eventuell auch andere Hunde oder weitere Haustiere zu gewöhnen. Diese Welpen haben in der Regel auch schon mehr als die eigenen vier Wände des Züchters kennengelernt und sind nicht so leicht zu erschüttern. Es gibt aber auch Züchter, bei denen die Havaneser-Welpen etwas isolierter leben und die nicht soviel Kontakt zur Außenwelt haben. Mit diesen muss man etwas vorsichtiger umgehen. Dies gilt in noch wesentlich stärkerem Maße für Welpen aus dem Tierheim oder von einem Tierschutzverein. Nach eventuell schrecklichen Erfahrungen sind sie unter Umständen besonders schüchtern und müssen ganz geduldig und mit viel Liebe an die neue Situation herangeführt werden.
So putzig die Kleinen auch sind, gehorchen müssen auch sie. Deswegen sollte man ihnen spätestens ab einem Alter von vier bis fünf Monaten Grundgehorsam beibringen und sie möglichst bald an ein Halsband oder ein Brustgeschirr gewöhnen. Eine wichtige Rolle in den ersten Monaten spielt zudem das Sauberkeitstraining, denn Welpen sind in der Regel noch nicht stubenrein. Dies müssen sie wie so vieles andere erst lernen.
Man kann gar nicht früh genug damit anfangen, schon den ganz jungen Hund beizubringen, dass es etwas ganz Normales ist, ein Halsband bzw. im Fall des Havanesers eventuell auch ein Brustgeschirr zu tragen. Um dies zu erreichen, legt man es ihm – zunächst spielerisch – zu Hause einmal kurz um. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie der Havaneser darauf reagieren kann. Manche scheinen es gar nicht richtig wahrzunehmen, andere starren freundlich-verwundert auf das neue Accessoire, wieder andere können den aufgezwungenen Halsschmuck nicht besonders gut leiden und versuchen, ihn loszuwerden.
Egal, wie der Hund reagiert: Zunächst soll er es nur kurz anbehalten. Das nächste Mal – entweder noch am selben Tag oder bei größerem Unmut erst am folgenden – legt man dem Welpen das Halsband erneut an. Dann folgt der zweite Schritt: die Leine. Auch mit ihr sollte man erst ein paar Trockenübungen zu Hause absolvieren. Diese am Anfang nicht zu lange ausfallen lassen, dafür aber mehrmals am Tag einen Probespaziergang in den eigenen vier Wänden durchführen.
Geht es an den richtig echten Spaziergang in freier Wildbahn quasi, sollten die wichtigsten Kommandos wie “Sitz”, “Platz”, “Bleib”, “Fuß” und “Komm” schon einigermaßen klappen. Zumindest sollte der Hund wissen, was theoretisch damit gemeint ist. Ansonsten ist natürlich auch hier wieder sehr viel Geduld angesagt. Auf Anhieb wird der Hund im Normalfall nicht wie eine Eins neben Ihnen herlaufen. Erstens gibt es da schon mal viel Interessantes – und bei einem Welpen auch bisher noch nie Gesehenes – zu entdecken, wo man ab und an schon mal gerne seine Schnauze hineinstecken möchte.
Zweitens ist der Welpe das Gassigehen an der Leine ja überhaupt noch nicht gewohnt. Das muss er alles erst lernen, aber zum Glück ist der Havaneser von schneller Auffassungsgabe und wird alles etwas schneller begreifen als so manch andere Hunde. Zieht der Havaneser zu sehr an seiner Leine, gibt man ihm durch Stehenbleiben zu verstehen, dass das nicht die gewünschte Fortbewegungsweise ist.
Spätestens nach drei Malen wird er das verstanden haben. Es sei denn, er hat in der Ferne etwas besonders Aufregendes entdeckt, das es zu erkunden gilt. Andererseits soll er an der Leine auch nicht zu sehr trödeln. Aber auch das wird sich der Havaneser rasch aneignen. Man sollte jedoch nicht vergessen, ihn ausführlich zu loben, wenn er seine Sache gut gemacht hat.
Generell ist bei der Erziehung eines Welpen sehr viel Geduld und Umsicht gefragt. Man muss sich ganz genau fragen, was man loben und was man bestrafen sollte. Kommt der Havaneser beispielsweise nicht gleich zurück, wenn Sie ihn rufen, ist erst einmal Abwarten angesagt, und zwar ohne jedes Schimpfen. Das kann nämlich nur den falschen Effekt auslösen. Schimpfen Sie gleich, traut sich der Welpe gar nicht erst zu Ihnen zurück. Schimpfen Sie erst, wenn er wieder bei Ihnen ist, bedeutet das für den Hund, dass er geschimpft wurde, weil er zurückkam. Aber genau das sollte er ja tun, nur eben ein bisschen früher. Manchmal helfen auch Tricks, wie man sie bei kleinen Kindern anwendet: Man kann so tun, als würde man allein ohne den Hund nach Hause gehen. Das zeigt mitunter eine erstaunlich schnelle Wirkung. Falls das nicht klappt, kann man nur abwarten, bis der Hund von selbst zurückkommt, und ihn dann dafür loben und streicheln. Auf diese Weise verbindet der Hund das Zurückkommen mit etwas sehr Positivem und wird sich in Zukunft nicht mehr so lange bitten lassen.
Im Umkehrschluss bedeutet es aber auch, ihn gleich zu stoppen, wenn er Unfug macht. Wenn er beispielsweise Zeitungen zerfetzt und in der ganzen Wohnung verteilt, sollte er sofort mit einem scharfen „Aus“ oder „Nein“ davon abgehalten werden. Und auch wenn die Mundwinkel noch so zucken, weil es einfach drollig aussieht: Ein Lachen sollte man sich auf jeden Fall verkneifen.
Wie wird der Havaneser-Welpe sauber?
Um sich und dem Hund die ganze Sache etwas zu erleichtern, empfiehlt es sich, abzuschätzen, wann er in etwa „muss“ und dann zu dieser Zeit mit ihm in den Garten oder auf die Straße (Tütchen nicht vergessen) zu gehen. So lange der Havaneser noch ein Welpe ist, sollte er ungefähr alle sechs Stunden Gelegenheit bekommen, sein Geschäft zu verrichten. Tut er dies zur allgemeinen Zufriedenheit, ist ein Lob fällig.
Umgekehrt sollte man aber nicht schimpfen, wenn sich der Welpe einmal in der Wohnung entleert. Dies ist höchstens angesagt, wenn er es ohne Not tut und dabei inflagranti erwischt wird. Ein späteres Schimpfen, wenn man Haufen oder See entdeckt hat, ist wie oben bereits beschrieben kontraproduktiv.
Erleichtert sich der Havaneser pflichtgemäß während des Spaziergangs, sollte man allerdings nicht sofort danach das Gassigehen beenden. Sonst gewöhnt er sich an, immer sofort nach Verrichten seines Geschäfts nach Hause zu wollen, und das ist ja nicht Sinn der Sache. Schließlich soll sich der kleine Kerl auch noch bewegen.