(Hunde)-Sport für den Havaneser

Havaneser brauchen viel Bewegung. Hundesport ist nicht unbedingt nötig, wenn sie ausreichend spazierengeführt werden und genügend herumtoben. Gemeinsamer Sport ist für Vierbeiner und Besitzer aber meistens ein großer Spaß.

Wie bei allein kleinen Hunden muss man auch beim Havaneser darauf achten, dass er nicht so viel nascht und sich genügend bewegt. Sonst wird leicht eine Kugel aus ihm. Normalerweise reicht es vollkommen, wenn der Havaneser entsprechend seinen Bedürfnissen ernährt wird und täglich einen ausgedehnten Spaziergang macht. Aufgrund seines Temperaments ist der Havaneser ohnehin fast ständig in Bewegung.

Havaneser schwimmen gerne, wenn man ihnen die Gelegenheit dazu gibt.
Havaneser schwimmen gerne, wenn man ihnen die Gelegenheit dazu gibt.

Sport für Mensch und Tier

Meist kommt der Havaneser von sich aus noch auf weitere Ideen, wie er sich zusätzliche Bewegung verschaffen kann. Er spielt zum Beispiel liebend gerne, vor allem mit Kindern, oder nutzt den kleinen Tümpel für eine Schwimmrunde. Das tut der Winzling nämlich auch sehr gerne. Wer den Platz hat, kann im Garten ein großes Plantschbecken für den Hund aufstellen. Den wird er bestimmt regelmäßig für ein kurzes Bad nutzen.

Sport stärkt die Bande zwischen Hund und Besitzer

Hat der Havaneser trotz allem etwas zugenommen, sollte man vielleicht einen Hundesport in Betracht ziehen. Selbst, wenn der Kleine überhaupt keine Gewichtsprobleme hat, ist dies eine Überlegung wert. Denn gemeinsamer Sport stärkt die Bande zwischen Hund und Besitzer – und macht außerdem ganz viel Spaß.

Welcher Hundesport passt zum Havaneser?

Da der Havaneser sehr gelehrig ist und seinem Frauchen oder Herrchen gefallen will, ist für ihn im Prinzip jede Hundesportart geeignet. Die meisten Havaneser sind jedoch beim Agility anzutreffen. Auch beim Dogdance macht der quirlige Kubaner eine überaus gute Figur.

Dogdance

Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich hier um einen gemeinsamen Tanz von Hund und Besitzer. Viele Havaneser bewegen sich bereits selbst im Rhythmus von Musik, und man kann herrlich viel Spaß zusammen beim improvisierten Rumhüpfen haben. Da der kleine Kubaner aber gar so gelehrig ist, bietet es sich an, sich kleine Choreografien zu bestimmten Musikstücken auszudenken.

Der Havi lernt sehr schnell und findet Gefallen, an dem, was er gelernt hat. Deshalb ist es recht leicht, die Tänze immer weiter um verschiedene Figuren und Kunststücke zu erweitern. Das kann man natürlich einfach nur zum privaten Vergnügen machen.

Einige Hundebesitzer packt jedoch irgendwann der Ehrgeiz. Sie wollen auch in der Öffentlichkeit zeigen, was ihr Vierbeiner so drauf hat. Sie nehmen an Wettkämpfen teil. Dafür muss die einstudierte Choreografie genau vorgeschriebene Elemente enthalten und Voraussetzungen erfüllen. Wie ein solcher Tanz mit einem Havaneser aussehen kann, zeigt dieses Video:

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https://www.youtube.com/watch?v=G5PdbVNyNVk

Der Dogdance stammt von einer anderen Wettkampf-Hundesportart ab, dem Obedience (s. u.). Denn auch beim Tanz kommt es entscheidend darauf an, dass der Vierbeiner exakt die Anordnungen ausführt. Dogdance beinhaltet deshalb auch Elemente des Obedience wie beispielsweise Bei-Fuß-gehen und Positionswechsel auf Distanz. Dazu kommen Kunststücke, wie sie Hunde schnell lernen: seitlich gehen, rückwärts laufen, Männchen machen, zwischen den Beinen durchlaufen und Weiteres in dieser Art.

Damit die Darbietung etwas Tänzerisches bekommt, werden Elemente des Dressurreitens und des menschlichen Tanzes integriert. Das bedeutet für zweibeinige Wettkampfteilnehmer, dass sie sich selbst auch graziös bewegen können sollten – zumindest, wenn sie einen Platz auf dem Siegertreppchen anstreben.

Wer auf Wettkämpfe gehen möchte, sollte sich genau überlegen, ob er lediglich in einer der Funklassen antreten möchte oder in den offiziellen Klassen. In den Funklassen gibt es weder Wertungen noch Richter. Sie sind für Hobbytänzer gedacht, die ihre Choregrafie eben einfach mal nur einem größeren Publikum vorführen möchten.

In den offiziellen Klassen wertet eine Jury die Leistung mit einer technischen und einer artistischen Note. In die Wertung miteinbezogen werden beispielsweise Teamwork und Schwierigkeitsgrad. Bei den (internationalen) Wettkämpfen, die in einer Weltmeisterschaft münden, sind keine Hilfsmittel wie Klicker oder Leckerchen erlaubt.

Das Video zeigt das Siegerteam der Dogdance-Weltmeisterschaft 2016:

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https://www.youtube.com/watch?v=41TxtpBK2ZY

Obedience

Bei der aus Großbritannien stammenden Hundesportart Obedience (Gehorsam) geht es darum, dass der Hund Befehle besonders schnell und akkurat ausführt. Teilnehmen dürfen alle Hunderassen. Der Besitzer muss diesmal auch nicht besonders sportlich sein. Ein sogenannter Ringsteward gibt dem Hundehalter jeweils direkt vor der Ausführung vor, was er seinem Hund mit Hör- oder Sichtzeichen befehlen soll.

Für Havaneser ist diese Sportart nur bedingt geeignet. Zwar sind sie immer sehr beflissen, das zu tun, was ihre Besitzer von ihnen erwarten, aber Obedience ist unter Umständen zu streng. Da kann es sein, dass ein lebenslustiger Havaneser schnell die Lust verliert, und dann entweder nur sehr langsam reagiert oder sich gleich eine andere Beschäftigung sucht.

Man sollte jedenfalls einen Havi nicht zu Obedience zwingen, wenn er so sichtbar nicht für diesen Sport geschaffen ist. Manche Havaneser sind allerdings ganz scharf drauf. Man muss es eben vorher ausgiebig testen. Eine prima Alternative für weniger ehrgeizige Hundebesitzer ist Rally Obedience.

Rally Obedience

Bei der Rally Obedience handelt es sich um eine relativ junge Hundesportart aus den USA, die im Prinzip eine Mischung aus Obedience und Agility darstellt. Denn die Hunde absolvieren hier auch einen Parcours, wobei es auf die genaue Ausführung der Aufgaben ankommt.

Bei Rally Obedience steht der Spaß im Vordergrund.

Das Ganze läuft aber recht ungezwungen ab, so dass sogar Kinder mit dem Vierbeiner in den Ring dürfen. Bei Rally Obedience steht der Spaß im Vordergrund. Das zeigt sich auch daran, dass der Wettkampf wie eine Schnitzeljagd organisiert ist. An jeder Station finden sich Hinweise, wie es auf dem Parcours weitergehen soll.

Agility

Voller Stolz erfüllt der Havaneser seine Aufgaben beim Agility.
Voller Stolz erfüllt der Havaneser seine Aufgaben beim Agility – wie hier auf einem Laufsteg.

Wenn man eine Hundesportart eigens für den Havaneser erfinden würde, dann wäre Agility ein ganz heißer Kandidat dafür, denn hier ist alles vereint, was dem kleinen Kubaner Freude bereitet. Hier geht es darum, einen Parcours möglichst schnell mit möglichst wenigen Fehlern zu absolvieren. Dabei ist eine ganz enge Teamarbeit zwischen Hund und Besitzer gefragt.

Enge Teamarbeit zwischen Hund und Besitzer

Nur, wenn Mensch und Tier ganz eng im Vertrauen aufeinander zusammenarbeiten, können sie in dieser Disziplin wirklich erfolgreich sein. Frauchen bzw. Herrchen muss dafür selbst eine gewisse Kondition mitbringen, um seinen Vierbeiner lediglich mit Körpersprache und Hörzeichen zügig und fehlerfrei durch alle Hindernisse zu navigieren.

Die einzelnen Agility-Stationen sind auf die Größe der Hunde abgestimmt.
Die einzelnen Agility-Stationen sind auf die Größe der Hunde abgestimmt.

Die einzelnen Stationen beim Agility bestehen aus Krabbeltunneln, Wippen, Sprungreifen, Kletterwänden, Slalom und Laufstegen.

Die Höhe der einzelnen Hindernisse richten sich dabei nach der Größe des Hundes.Es gibt die Klassen Small, Medium und Large, wobei der Havaneser natürlich in der Small-Klasse eingestuft ist.

Die meisten Vertreter dieser Rasse sind beim Agility mit Feuereifer dabei und brennen darauf, einem größeren Publikum zu zeigen, was sie mit ihrem Frauchen oder Herrchen so auf die Beine stellen können. Und nur so kann Agility auch funktionieren. Hat der Hund im Grunde genommen keine Lust darauf, ist nur halbherzig dabei, werden sich kaum Erfolge einstellen. Außerdem sollte man sich überlegen, ob man seinem Havaneser damit etwas Gutes tut. Nicht jeder Havi ist gleich.

Einen ambitionierten Havaneser beim Agility sieht man in diesem Video:

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https://www.youtube.com/watch?v=6slccii8sbk

Weitere Hundesportarten

Es gibt noch viele weitere Hundesportarten, von denen einige wie beispielsweise  Hunde-Frisbee (Discdogging) und Canicross eher für größere Rassen in Frage kommen. Flyball, bei dem zwei Mannschaften gegeneinander antreten, ist zwar im Prinzip für Hunde aller Größen geeignet, doch haben hier Havaneser mit ihren kurzen Beinen etwas das Nachsehen. Eine Übersicht bietet der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) auf seinen Seiten.