Havaneser in Not

Wie für alle anderen Hunderassen gib es auch für den “Havaneser in Not” Hilfsaktionen. Unter diesem dramatischen Schlagwort macht man auf Hunde aufmerksam, die dringend ein neues Zuhause benötigen. Sei es, weil der Besitzer verstorben ist oder sich aus verschiedenen Gründen nicht mehr um seinen Vierbeiner kümmern kann.

Es gibt zahlreiche Gründe, warum ein Havaneser in Not geraten kann. Einer der weit verbreitetsten ist, dass der bisherige Besitzer stirbt oder in ein Senioren- bzw. Pflegeheim umziehen muss, in dem keine Hunde erlaubt sind. Dies kann mitunter von einem auf den anderen Tag geschehen, so dass nicht genügend Zeit bleibt, den kleinen Vierbeiner rechtzeitig in liebevolle Hände zu vermitteln. Oft ist der Hund dann auch schon etwas betagt und findet nicht so leicht einen neuen Besitzer wie ein Welpe oder ein Junghund.

Traurig blickender Havaneser-Hund
Trauriger Havaneser-Hund

Dann gibt es wiederum Fälle von Einzelpersonen oder Familien, die sich mit viel Enthusiasmus einen kleinen Havaneser ins Haus geholt haben, weil er als so lieb und anhänglich gilt, um dann festzustellen, dass so ein Hund auch sehr viel Arbeit bereitet. Er muss konsequent erzogen werden, und gerade der Havaneser benötigt eine intensive Fellpflege. Damit fühlen sich viele überfordert. Die Verantwortungsbewussten unter ihnen bringen den Vierbeiner zurück zum Züchter. Einige liefern den Hund aber auch im Tierheim ab oder setzen ihn sogar aus.

Oft geraten Havaneser zu Ferienbeginn in Not

Letzteres passiert leider auch heute noch vielen Hunden, wenn sie nicht in die Urlaubsplanung der Familie passen. Kurz vor Ferienbeginn werden sie wie illegal abgeladener Müll einfach am Straßenrand entsorgt und geraten somit in echte Notlagen. Wenn sie Glück haben, werden sie von verantwortungsvollen Menschen entdeckt und zu einer Stelle gebracht, wo sie weitervermittelt werden können.

Manchmal werden Hunde aber auch ihren Besitzern weggenommen, wenn sich herausstellt, dass diese sich nicht ausreichend um ihre Schützlinge kümmern (wollen). Dies ist vor allem bei den sogenannten Tier-Messies (Tier-Horter) der Fall, die sich mehr Haustiere halten als in ihren vier Wänden eigentlich Platz finden. Diese extrem vielen Tiere auf engem Raum leben nicht artgerecht und in den meisten Fällen auch unter katastrophalen hygienischen Umständen. Wird das Veterinäramt auf diese Zustände aufmerksam, bekommt der Tierhalter gewisse Auflagen. Erfüllt er die nicht, werden die Tiere in Obhut genommen und im besten Fall an andere Besitzer vermittelt.

Hund im Messie-Müll
Hund in einem Messie-Haushalt

Unter “Havaneser in Not” werden auch manchmal Hunde vermittelt, die noch nie ein Zuhause hatten wie zum Beispiel Straßenhunde aus Spanien. Dort gibt es diverse Auffangstationen für Hunde und Katzen. Nimmt das Problem jedoch überhand und sind alle verfügbaren Heime vollbelegt, greift man in manchen Regionen Spaniens zur drastischsten Lösung, der Tötung. Dies gilt auch für viele andere Länder. Engagierte Tierschützer haben es sich zur Aufgabe gemacht, solche todgeweihten Tiere zu retten und neuen Besitzern zu vermitteln.

Wie rettet man einen Havaneser in Not?

Wenn Sie einen Havaneser in Not retten wollen, haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Besitzen Sie bereits einen Havaneser, können Sie sich an ihren Tierarzt oder ihren Züchter wenden.

Züchter finden

Manchmal haben diese Anfragen von Besitzern, die sich nicht mehr um ihre Tiere kümmen können. Meistens sind das ältere Menschen, die vor dem Umzug ins Seniorenstift oder in ein Plfegeheim stehen und ihren Liebling gut versorgt wissen wollen. Oder Menschen, die aus beruflichen Gründen umziehen müssen und den Hund nicht mitnehen können, oder welche, die aus gesundheitlichen Gründen mit der Hundehaltung überfordert sind. Diese verantwortungsvollen Besitzer wenden sich eben oft an Tierarzt oder den Züchter, bei dem sie ihren Havaneser gekauft haben. Beim Züchter können Sie sich auch vormerken lassen, für den Fall, dass ein Havaneser plötzlich dringend eine neue Bleibe sucht.

Eine weitere Möglichkeit ist natürlich das Tierheim. Hier können Sie sich vor Ort die Hunde genau ansehen, mit ihnen sprechen, sie streicheln und zur Probe einmal Gassi führen. Es gibt meistens sehr viele Hunde in diesen Einrichtungen, aber ob sich gerade ein Havaneser darunter befindet, ist Glückssache. Unter Umständen verliebt man sich hier auf den ersten Blick in eine ganz andere Rasse oder einen Mischling. Damit ist dann natürlich einem Hund geholfen, der sich freut, wieder bei einer Familie aufgenommen zu werden. Und das ist ja dann auch etwas Schönes und Wünschenswertes.

Hund im Tierheim
Hunde im Tierheim

Viele Havaneser in Not landen auch bei einem Tierschutzverein. Dabei handelt es sich um richtige Härtefälle, weil diese Tiere oft vom Tod bedroht sind. Die engagierten Mitglieder des Tierschutzvereins retten häufig Hunde und Katzen aus Tötungsstationen im Ausland, wo herrenlose Tiere zusammengepfercht werden, bevor man sie ins Jenseits befördert. Die Vereinsmitglieder nehmen auch Hunde auf, die auf der Straße leben oder von ihren Besitzern gequält und misshandelt wurden oder in ihrem bisherigen Zuhause aus den verschiedensten Gründen nicht mehr erwünscht sind. Wie im Tierheim auch kommen immer öfter auch Welpen aus illegalen Tiertransporten hier an. Diese sind meist dehydriert und sehr geschwächt. Die Tierschutzvereine bemühen sich, nur von Spendengeldern finanziert, um neue Besitzer für die Hunde. Oft sieht man Anzeigen, die man gezielt nach Havanesern durchstöbern kann. Manche Tiere, die nicht gleich vermittelt werden können, kommen anschließend ins Tierheim, wo man sich weiter um sie kümmert.

Wer einem Havaneser in Not helfen möchte, kann auch im Internet ganz gezielt nach dieser Rasse suchen. Es gibt einige Portale, die zu vermittelnde Hunde nach Rassen sortiert vorstellen. Darunter finden sich auch Promenadenmischungen, die einen Anteil der gesuchten Rasse besitzen. Auf den meisten Seiten werden die Hunde mit Foto und Vorgeschichte vorgestellt. Sie befinden sich meistens in einer Pflegestelle oder in einem Tierheim, manchmal auch im Ausland.  Havaneser in Not finden Sie beispielsweise bei Tiervermittlung, Heimtierheim und Schnauzen in Not, wo man die Rasse als Suchbegriff eingeben kann.

Wenn man einen Havaneser in Not aufnimmt, sollte man sich der besonderen Verantwortung bewusst sein. Handelt es sich nicht gerade um Welpen, haben die Tiere meist schon einiges durchgemacht, wenn sie in der Notvermittlung landen. Auch ein an sich liebenswürdiger Havaneser kann seltsam reagieren, wenn er vorher beispielsweise häufig geschlagen oder vernachlässigt wurde. Dass ein Havaneser, der auf der Straße aufgewachsen ist, nicht über die besten Hundemanieren verfügt, sollte auch klar sein. Man sollte schon etwas Erfahrung mit Havanesern oder andern Hunden und viel Geduld mitbringen. Dies wird auch bei den verschiedenen Vermittlungsstellen erfragt. Denn eines ist ganz wichtig: Das Tier darf keine weitere Enttäuschung erleben und wieder zurückgegeben werden.

Rennende Hunde, darunter ein Havaneser
Havaneser vertragen sich glücklicherweise gut mit anderen Hunden; so kann man gut einen notleidenden Hund in ein bestehendes Heim integrieren