Havaneser: das große und kompetente Rasseportrait

Herzlich Willkommen bei unserem Havaneser-Hundeportal, einem der ausführlichsten Havaneser-Rasseportraits im deutschsprachigen Web. Auf dieser Seite erfahren Sie alles Wissenswerte über eines der beliebtesten Haustiere europaweit, über Charaktereigenschaften, Pflege, Krankheiten, das Zusammenleben mit anderen Tieren und natürlich jede Menge Tipps für die Havaneser-Hunderasse.

Außerdem bieten wir Infos zum Bezug von Welpen sowie Züchteradressen, eine Sektion Anzeigen ist in Vorbereitung. 

Ein Havaneser kuschelt mit einem Herz-Kissen

Doch zunächst einmal der …

Havaneser-Hund im Überblick

Der Havaneser fällt vor allem durch sein seidig-langes Fell auf. Das ist auch einer der Gründe, warum der Kleine so beliebt ist. Der andere Grund, und das ist vermutlich der weitaus wichtigere, liegt in seinem Charakter. Der Havaneser stammt wie der Name andeutet ursprünglich aus Kuba. Dort war er ein Gesellschaftshund für die adeligen Kreise, weshalb er sehr anhänglich ist und sich für seine Familie im Notfall auch aufopfern würde.

Außerdem ist er sehr gelehrig und geradezu darauf ausgerichtet, alle möglichen Kunststücke zu lernen, wie man auch an zahlreichen Havanesern sehen kann, die im Zirkus auftreten. Es macht daher sehr viel Spaß, ihm etwas beizubringen. Der Havaneser ist sogar geeignet, um behinderte Menschen in ihrem Alltag zu unterstützen.

Denn er ist auch sehr liebevoll und versteht sich im Grunde mit jedem prächtig. Natürlich liebt er in allererster Linie seine Familie, aber er ist auch Fremden gegenüber aufgeschlossen, mag Fremde (sofern sie freundlich sind), tollt liebend gerne mit Kindern herum, freut sich über andere Hunde und kann sich sogar bestens mit Katzen arrangieren. Deshalb eignet er sich auch hervorragend als Therapiehund, spürt zudem zuverlässig in Gebäuden Schimmel und Ungeziefer auf.

Für ihre Größe besitzen die Havaneser auch eine unglaubliche Menge an Energie, weswegen Hundesportarten wie Agility, Freestyle, Gehorsam und Flugball seinem Naturell sehr entgegenkommen. Und so putzig sie auch sein mögen, sollte man unbedingt vermeiden, sie zu sehr zu verwöhnen und vor allem konsequent darauf zu achten, sie nicht zu überfüttern. Schlechte Gewohnheiten wie beispielsweise Essen vom Tisch an den Hund weitergeben, lassen sich nur sehr schwer wieder abgewöhnen. Wer zu gutmütig zu seinem Haustier ist, wird irgendwann feststellen, dass der Havaneser ihn erzogen hat und nicht umgekehrt.

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Das Wichtigste im Schnelldurchlauf

  • Der Havaneser ist ein Begleithund und ausgesprochener Familienhund, der sich am wohlsten fühlt, wenn alle zu Hause sind. Das bedeutet jedoch auch, dass er sich komplett unwohl fühlt, wenn niemand da ist, um ihm Gesellschaft zu leisten, und er allein gelassen wird. Um diese Trennungsangst zu vermeiden, sollte nach Möglichkeit immer jemand in seiner Nähe sein. Oder zumindest sollte man ihn nicht länger als eine halbe Stunde komplett auf sich gestellt lassen.
  • Der Havaneser ist der perfekte Wohnungshund, weil er sich mit wenig Platz zufrieden gibt und absolut stubenrein wird. Allerdings bellt er ziemlich schnell, wenn ihm ein Geräusch oder irgendetwas anderes verdächtig vorkommt. Und das kann oft der Fall sein. In Mietwohnungen kann sich das mitunter zum Problem ausarten, wenn der Havaneser bei jedem, der durch das Treppenhaus läuft, anschlägt. Das heißt natürlich aber auch im positiven Umkehrsinn, dass der kleine Havaneser einen wirklich guten Wachhund abgibt.
  • Dennoch braucht der putzige Havaneser so viel Bewegung wie ein großer Hund. Deswegen sollten mindestens ein ausgedehnter Spaziergang pro Tag und Spiele, bei denen der Havaneser viel laufen muss, auf dem Programm stehen.
  • Auffallend am Havaneser ist sein langes, seidiges Fell. Doch diese Schönheit hat ihren Preis, nämlich aufwendige Pflege, d. h. mindestens einmal pro Tag sollte man den Hund bürsten. Neben dem guten Aussehen hat dieses Fell einen ganz praktischen Zweck: Da der Havaneser aus dem heißen Kuba stammt, schützt das Haarkleid auch vor Hitze. In unseren Breitengraden ist das natürlich nicht so essentiell, weswegen viele Besitzer ihren Havaneser aus praktischen Erwägungen kurz scheren lassen. Das kann man machen, aber dann hat der einstmals langhaarige Schöne ein vollkommen anderes Erscheinungsbild.
  • Vermutlich weil der Havaneser eher nicht zu den Großen dieser Welt zählt, liebt er erhöhte Plätze. Das kann in der Wohnung zum Beispiel die Sofalehne oder das Fensterbrett (vor allem, wenn dieses mit einer flauschigen Decke ausgelegt ist) sein. So hat er einen Überblick über die ganze Szene und fühlt sich wohl, weil er meint, alles im Griff zu haben.
  • Gut oder schlecht? Das kommt darauf an: Der Havaneser liebt Papier zum Spielen. Gut deswegen, weil kein teueres Hundespielzeug nötig ist, um den Kleinen bei Laune zu halten. Toilettenpapier, auf das er besonders scharf ist, findet sich immer in jedem Haushalt. Schlecht daran ist, dass diese Vorliebe in eine echte Manie ausarten kann. Bringt ein Gast in seiner Jacke oder einer Tasche Papier mit, kann sich der Havaneser unter Umständen an dessen Spur heften, d. h. so lange schnuppern und dann winseln, um an das gewünschte Papier zu kommen. Bei seinem Lieblingsobjekt, dem Toilettenpapier, kann es passieren, dass der Havaneser dieses zerfetzt und es in der ganzen Wohnung verteilt. Um das zu vermeiden, lieber immer die Toilettentür geschlossen halten …
  • Eine unschöne Angewohnheit von Havaneser-Welpen sollte man ihnen sofort abgewöhnen: das Fressen des eigenen Kots. Es kann sein, dass sich dies beim Heranwachsen von allein erledigt, aber darauf sollte man es besser nicht ankommen lassen und von Anfang an Vorsorge treffen, indem man den Stuhl sofort entfernt. So wird vermieden, dass diese Gewohnheit überhaupt entsteht und sich festigen kann.
  • Havaneser sollten Sie nur bei einem vertrauenswürdigen Züchter kaufen, um sicherzustellen, dass Sie einen gesunden Welpen erhalten. Seriöse Züchter testen ihre Junghunde nämlich auf genetisch bedingte Krankheiten.
Havaneser-Hunde kommen in der Regel hervorragend mit Kindern zurecht
Havaneser-Hunde kommen in der Regel hervorragend mit Kindern zurecht

Geschichte und Ursprung des Havanesers

Die Vorfahren dieser Hunde sollen Vermutungen zufolge schon im fünfzehnten Jahrhundert von Europa nach Kuba gekommen sein. Spanische Siedler brachten von Beginn an ihre Schoßhunde mit, die sich unabhängig von anderen Hunderassen im Laufe der Jahrhunderte zu den Havanesern entwickelten, die wir heute kennen.

So erklärt es sich, dass sein Fell hervorragend an die tropische Hitze in der Karibik angepasst ist. Was zunächst wie ein wunderbarer Schutz vor Kälte wirkt, ist ein hervorragendes Mittel, hohe Temperaturen auszugleichen. Das Fell ist zwar dick, aber auch leicht und schützt dadurch den kleinen Körper vor Überhitzung.

Im 19. Jahrhundert begann quasi ein Re-Import des Havanesers. Zu dieser Zeit war er bereits in vielen adeligen Familien Kubas zu Hause und begeisterte auch viele Europäer, die den Havaneser sowohl in seine alte Heimat Spanien als auch nach Frankreich und England mitbrachten. Den Höhepunkt ihrer Beliebtheit erreichte die Rasse gegen Mitte des Jahrhunderts. Zu den berühmtesten Bewunderern zählte Queen Victoria.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts nahm die Popularität ab, der Havaneser wurde in Europa kaum noch gezüchtet und war zeitweise sogar vom Aussterben bedroht. Lediglich in Kuba züchteten noch einige Familien Havaneser. 1959, nachdem Fidel Castro mit seinen Mitstreitern die Macht in Kuba übernommen hatte, flohen einige Aristokraten in die USA – und mit ihnen ihre vierbeinigen Lieblinge, die Havaneser.

Genau auf diesen nur elf Hunden baute die weitere Züchtung auf, der auch die heutigen Havaneser in Europa entstammen. Das macht es nötig, den Genpool dieser Hunderasse zu erweitern. In den USA geschieht dies bereits seit einigen Jahren. Nachem der Havaneser ab den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wieder an Beliebtheit gewann, erkannte der American Kennel Club den Havaneser 1995 als Rasse an.

Der Havaneser stammt aus Kuba, wo er zeitweise aber recht unpopulär war
Der Havaneser stammt aus Kuba, wo er zeitweise aber recht unpopulär war

Charakter

Wie bei vielen anderen Hunderassen ist auch beim Havaneser eine frühe Sozialisierung besonders wichtig. Das heißt, dass er von klein auf an verschiedene Menschen und Situationen gewöhnt werden sollte, um all seine positiven Eigenschaften zum Vorschein und in Einklang zu bringen. Deswegen ist eine Anmeldung in einer Welpenschule sehr empfehlenwert. Wer dazu keine Gelegenheit hat, kann natürlich auch ganz allein die Erziehung in Angriff nehmen und dafür sorgen, dass der Havaneser in seinen ersten Lebensmonaten auf ausgedehnten Spaziergängen in beispiesweise gut besuchten Parks auf möglichst viele Menschen und andere Hunde trifft, um seine sozialen Fähigkeiten zu entwickeln.

Um den Havaneser seiner Persönlichkeit entsprechend fordern und fördern zu können, sollten Sie am besten nach Möglichkeit beim Züchter auch die Mutter und seine Geschwister kennenlernen. So können Sie eine ungefähre Vorstellung davon bekommen, über welches Temperament Ihr Vierbeiner verfügt und wie er sich voraussichtlich entwickeln wird. Hat man die Wahl, sollte man sich weder für den Rabauken des Wurfs entscheiden noch für den Ängstlichen, der sich in der Ecke verkriecht.

Einer Sache kann man sich auch ohne Beobachtung der engsten Verwandten sicher sein: Der Havaneser ist auf jeden Fall sanft und liebevoll, ein sehr anhänglicher Familienhund, der auf die menschliche Gesellschaft angewiesen ist und Angst hat, wenn er alleingelassen wird. Das hat jedoch auch zur Folge, dass er Frauchen oder Herrchen überall hinfolgt, und wenn es nur in der eigenen Wohnung von einem Zimmer zum anderen ist. Das kann natürlich auf Dauer auch lästig sein. Durch verständnisvolle Erziehung und stetige Demonstration der eigenen Zuverlässigkeit kann man dem Havaneser allerdings beibringen, dass er nicht gleich verlassen wird, nur weil man nicht jede Minute im selben Raum verbringt.

Denn der Havaneser ist überdurchschnittlich intelligent und besitzt eine rasche Auffassungsgabe, weswegen so mancher Vertreter dieser Rasse schon als lustiger Zirkushund herhalten musste. Witzig ist er nämlich auch noch und liebt es, seinen Besitzern zu gefallen. Wenn er merkt, dass er sie zum Lachen bringt, wird er sie mit immer neuen Späßen beglücken. Obwohl er vor Energie und Einfallsreichtum nur so strotzt, kann der Havaneser sich durchaus auch eine Zeit lang ruhig beschäftigen. Er schätzt es zum Beispiel auch, von einem bequemen Platz aus einfach nur zu beobachten, was um ihn herum geschieht.

Der Havaneser sollte - wie eigentlich jeder Hund - frühzeitig und konsequent erzogen werden
Der Havaneser sollte – wie eigentlich jeder Hund – frühzeitig und konsequent erzogen werden

Mehr über den Charakter eines Havanesers.

Gesundheit

Wer sich einen Havaneser kaufen möchte, sollte zunächst einen verantwortungsvollen Züchter finden, der für seine Welpen Gesundheitsgutachten vorlegen kann. Um auf Nummer Sicher zu gehen, empfiehlt es sich, einen Züchter zu wählen, der Mitglied im VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) ist. Dieser Verband und seine Mitgliedsvereine legen Zuchtregeln fest, die durch regelmäßige Kontrollen überprüft werden und die Tiergesundheit garantieren.

Der Havaneser zählt zu den gesunden Rassen, die nicht überzüchtet sind und keine rassentypischen Krankheiten bekommen. Dennoch kann auch er krank werden, weswegen Gesundheitsgutachten, die einen Großteil der möglichen Erkrankungen ausschließen, so wichtig sind. Unter dem Dach des VDH sorgen Züchter für die Eindämmung erblich bedingter Augen- und Herzerkrankungen, Hüftdysplasie (HD), Ellbogendysplasie (ED), Patellaluxation (PL) und Taubheit.

Als aufgeklärter Hundebesitzer sollte man ein wenig über die möglichen Krankheiten seines Schützlings Bescheid wissen. Folgende Krankheitsbilder sind generell möglich:

  • Grauer Star: Hierbei handelt es sich um eine Erbkrankheit, die überwiegend im Alter auftritt, sich aber auch schon in jüngeren Jahren zeigen kann. Sie äußert sich durch Katarakte auf den Augenlinsen. Diese Trübung des Auges ist sichtbar und kann glücklicherweise auch sehr gut behandelt werden, indem die Katarakte chirurgisch entfernt werden.
  • Schwerhörigkeit: Hätte ein Hund von Anfang an einen Hörschaden, würde das ziemlich schnell bemerkt werden. Deswegen geht es hier ausschließlich um die altersbedingte Schwerhörigkeit, die jeden Hund, egal, wie verantwortungsbewusst sein Züchter handelt, treffen kann. Erste Anzeichen sind verspätete (oder gar keine) Reaktionen des Hundes auf Befehle. Einige Formen des Hörverlusts können medikamentös behandelt oder operiert werden. In diesen Fällen kann eine Verbesserung, aber keine komplette Wiederherstellung des einst guten Gehörs erzielt werden. Ist der Hund bereits taub, lässt sich nichts mehr heilen. Da hilft nur noch viel Geduld mit dem gehandicapten Hund und diverse Hilfsmittel wie beispielsweise Vibrationshalsbänder.
  • Hüftdysplasie (HD): Diese genetische Erkrankung kann von VDH-Züchtern bereits im Vorfeld zu einem hohen Prozentsatz ausgeschlossen werden, da davon betroffene Tiere erst gar nicht zur Zucht zugelassen werden. Desweiteren werden die Welpen untersucht, bevor sie an neue Besitzer vermittelt werden. Die Hüftdysplasie kann im Prinzip bei allen Hunden vorkommen, betrifft aber eher die größeren Rassen. Heilungsaussichten bestehen nicht, es kann lediglich durch medikamentöse Behandlung oder chirurgische Eingriffe eine Linderung der Symptome und Schmerzen erreicht werden.
  • Ellbogendysplasie (ED): Diese erblich bedingte Krankheit ist der HD ganz ähnlich, betrifft allerdings natürlich statt des Hüftgelenks das Ellenbogengelenk. ED betrifft ebenfalls eher größere Hunde, da es auf ein sehr schnelles Wachstum, das die Gelenke überstrapaziert und dadurch schwächt, zurückgeführt wird. Dabei bilden sich unterschiedliche Schweregrade heraus. Manche Tiere entwickeln nur eine leichte Steifheit, andere hingegen können sogar komplett erlahmen. Die ED kann durch operativ, medikamentös und durch Gewichtskontrolle behandelt, wenngleich auch nicht geheilt werden.
  • Legg-Calvé-Perthes-Krankheit: Diese Fehlstellung des Hüftgelenks kann entweder erblich bedingt auftreten oder durch eine Verletzung hervorgerufen werden. Zu Beginn steht eine Durchblutungsstörung in Teilen des Oberschenkelkopfes, wodurch diese allmählich absterben. Der Femurknochen verliert dadurch an Stabilität, bricht zusammen und verformt sich. In Folge entsteht Artritis oder eine Entzündung des Hüftgelenks. Es ist jedoch eine wirkungsvolle Behandlung möglich, an deren Anfang zunächst eine Ruheverordnung steht. Mit Physiotherapie oder einer Operation des deformierten Oberschenkelkopfes und –halses kann vielen betroffenen Hunden Erleichterung verschafft werden.
  • Patellaluxation (PL): Hierbei handelt es sich um eine äußerst schmerzhafte Kniegelenksentzündung, die überwiegend bei kleinen Hunderassen auftritt. Ursache ist eine Verrenkung der Kniescheibe (Patella), die bei jedem Schritt schmerzt, weswegen die Hunde das betroffene Bein nach Möglichkeit nicht belasten und in einen dreibeinigen Lauf verfallen. Eine Behandlung ist medikamentös, aber häufiger durch Operation möglich. Die PL ist zum Teil erblich bedingt und zählt zu den Krankheiten, die der VDH durch seine strengen Zuchtregeln vermeiden will. Sie kann aber auch beispielsweise durch einen Unfall erworben werden.
  • Portosystemischer Shunt: Diese erblich bedingte Erkrankung entsteht durch eine Missbildung der Blutgefäße um die Leber herum. Das hat zur Folge, das Blut aus den Darmvenen nicht wie vorgesehen durch die Leber fließt, sondern sie umgeht. Damit gerät dieses Blut ungereinigt in den großen Kreislauf und dadurch auch in das Gehirn. Die Gifte, die auf diese Weise durch den Körper zirkulieren, können weitere Krankheiten wie eine Hepatische Enzephalopathie (HE) auslösen. Es können sich Symptome zeigen wie Gleichgewichtsstörungen, Appetitlosigkeit, Orientierungslosigkeit, Lethargie, Sehstörungen, Depression, Schwächeanfälle und Krämpfe. Die Behandlung erfolgt operativ oder durch eine Ernährungsumstellung.
  • Herzgeräusche: Verursacht durch eine Durchblutungsstörung können diese Geräusche auf eine ernsthafte Herzerkrankung hinweisen. Dies muss jedoch nicht unbedingt der Fall sein. Es können auch Herzgeräusche ohne eine Erkrankung auftreten, genauso wie es schwere Herzdefekte gibt, die nicht durch entsprechende Geräusche auf sich aufmerksam machen. Die angeborenen Herzgeräusche ohne weitere Erkrankung können von verantwortungsvollen Züchtern durch Untersuchungen, die vor der Aufnahme ins Zuchtprogramm erfolgen, ausgeschlossen werden. Ist dies der Fall, deuten später auftretende Herzgeräusche, insbesondere bei älteren Hunden, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf eine Herzklappenerkrankung (s. auch „Mitralklappeninsuffizienz“ unten) hin.
  • Mitralklappeninsuffizienz: Ist ein (meistens älterer) Hund von dieser Erkrankung betroffen, bedeutet das, dass die Herzklappe zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzkammer nicht mehr ganz dicht schließt. Dadurch fließt ein Teil des Blutes wieder zurück in den Vorhof, was zu einer Herzinsuffizienz führen kann. Als Symptome zeigen sich Bluthochdruck, Flüssigkeit in der Lunge und zunehmende Herzmuskelschwäche. Eine Behandlung ist medikamentös, durch Ernährungsumstellung und durch Physiotherapie möglich.
  • Chronodysplasie: Diese mitunter fälschlicherweise als „Kleinwüchsigkeit“ bezeichnete vererbbare Krankheit sorgt dafür, dass betroffene Hunde verkürzte Röhrenknochen aufweisen und dadurch oft starke Schmerzen entwickeln und in ganz schweren Fällen sogar verkrüppeln können. Manche Hunde können mit diesem Defekt auch relativ beschwerdefrei leben, es ist jedoch bei Welpen nicht absehbar, wie sich eine eventuell vorhandene Chronodysplasie ausbilden wird. Der Havaneser ist in dieser Hinsicht glücklicherweise praktisch nicht belastet. Gefährdete Hunderassen sind beispielsweise Dackel, Basset und Französische Bulldogge.
Ein gesunder Havaneser ist agil und fordert seinen Auslauf ein
Ein gesunder Havaneser ist agil und fordert seinen Auslauf ein

Mehr über die Gesundheit eines Havanesers.

Erscheinungsbild und Pflege

Das Fell des Havanesers ist auffallend lang und seidig glänzend. Es kann ganz glatt bis stark lockig ausfallen. Wer mit seinem Liebling beim Rassehunde-Wettbewerb glänzen möchte, sollte darauf achten, dass dessen Fell weder das eine noch das andere ist, sondern in leichten Wellen nach unten fällt. Für solche ambitionierten Besitzer kommt es auch nicht in Frage, dem Hund das Fell scheren zu lassen, wie es pragmatisch veranlagte Frauchen und Herrchen tun, um sich die Pflege etwas zu erleichtern.

Die Pflege ist bei einem langhaarigen Havaneser nämlich extrem aufwendig, was viel Zeit, Geschick und auch Geduld erfordert – und unter Umständen auch Geld, wenn man zumindest einen Teil der Pflege in professionelle Hände gibt. Ab und an kann ein Besuch im Hundesalon nicht schaden, und der Hund wird es eventuell genießen.

Das lange Fell muss mindestens einmal pro Tag gebürstet werden, um die befürchtete Knötchenbildung zu vermeiden. Zusätzlich ist Minimum ein Bad in der Woche fällig, damit die Haarpracht auch schön sauber bleibt und nicht nur die Wellen, sondern auch die Farbe des Fells gut zur Geltung kommt. Diese kann Weiß, Schwarz, Schwarz und Tan, Zobel, Grau oder eine Mischung sein. Trägt der Havaneser sein Fell in voller Länge, müssen die Haare im Gesicht mit einer Klammer oder einem Schleifchen gebändigt werden. Außerdem sollten diese Haarpartien besonders reinlich gehalten werden, indem man sie am besten täglich mit einem feuchten Tuch säubert. Hilfreich sind auch spezielle Gesichts- und Augenkämme sowie Augenreiniger. Sonst kann es passieren, dass die Augen zu sehr gereizt werden.

Die können beim Havaneser leicht öfter mal tränen, was nicht unbedingt ein Anlass zur Sorge ist, aber durch die oben erwähnten Maßnahmen am besten vermieden werden sollte. Hat der Kleine dennoch immer wieder wässrige Augen, sollte ein Tierarzt konsultiert werden. Er allein kann abklären, ob es sich lediglich um das havanesertypische Tränen oder eventuell um eine ernsthafte Erkrankung handelt.

Besondere Pflege sollten auch die Zähne des kleinen Kubaners erfahren. Um Zahnstein und Bakterien zu entfernen, ist es ratsam, dem Havaneser zwei- bis dreimal in der Woche die Zähne zu putzen. Wenn zudem Zahnfleischerkrankungen und typischer Hundeatem vermieden werden sollen, ist tägliches Zähneputzen angesagt.

Die Nägel sollten ein- bis zweimal im Monat gekürzt werden, und zwar am besten schon, bevor sie deutlich hörbar auf dem Fußboden klackern. Dann sind sie nämlich schon viel zu lang. Der Hund fühlt sich am wohlsten, wenn sie kurz und ordentlich gehalten werden. Das ist auch für den Besitzer besser und für alle anderen, an denen der Havaneser aus Liebesbezeugung hochspringt.

Mit der Pflege sollte man konsequent schon beim Welpen beginnen, um den Hund von klein auf zu gewöhnen. Dazu gehört die Fell-, Zahn- und Nagepflege ebenso wie die regelmäßige Untersuchung der Pfoten, an denen Hunde sehr empfindlich sind. Man solle prüfen, ob sich die Tiere keinen Splitter oder Ähnliches hineingetreten haben, und das Fell zwischen den Pfotenballen kürzen. Auch Rachen und Ohren sollten regelmäßig inspiziert werden. Achten Sie auf Rötungen, Parasiten und Entzündungen.

Macht der Hund gut mit, ist ein Lob und hin und wieder auch ein Leckerli fällig. So gewöhnen Sie ihren Liebling an die nötigen Prozeduren und sorgen unter Umständen auch dafür, dass der erste Tierarztbesuch glimpflich abläuft.

Außerordentlich wichtig: die Havaneser-Pflege
Außerordentlich wichtig: die Havaneser-Pflege

Mehr über die Pflege eines Havanesers.

Haltung

Auch wenn der Havaneser von seiner Größe her in die Kategorie Schoßhündchen fällt, sollte man seinen Bewegungsdrang nicht unterschätzen, denn er verfügt über unglaubliche Energiereserven. Er benötigt daher täglich mindestens einen ausgedehnten Spaziergang, besser ist aber zweimal am Tag. Dazu noch viele aktive Spiele, bei denen er hin und her rennen muss. So bleibt der Havaneser gesund und glücklich.

Dafür ist er genügsam, was die Quadratmeterzahl seines Zuhauses anbelangt. In einer kleinen Wohnung zeigt er sich genauso zufrieden wie in einem großen Haus – so lange er bei seiner Familie sein kann. Was gar nicht in Frage kommt, ist ein Leben allein auf dem Hof. Da würde der Kleine verkümmern. Überhaupt leidet er sehr an Trennungsangst und sollte generell nicht lange alleingelassen werden. Fremde werden schon mal angebellt, was man ihm abtrainieren sollte.

Das geht relativ leicht, da der Havaneser seinen Besitzern unbedingt gefallen will und deswegen leicht zu erziehen ist. Schon im Welpenalter sollte man ihm einen Grundgehorsam anerziehen und dafür sorgen, dass er möglichst schnell stubenrein wird, was bei einem Havaneser eine kleine Herausforderung sein kann. Dafür ist reichlich viel Geduld gefragt.

Auch wenn der Hund noch so bittend den Kopf schieflegt, sollten Sie es unbedingt vermeiden, ihm Tischreste zu füttern. Das ist nicht gut für die Entwicklung seiner Eckzähne und birgt das Risiko, dass er Fett ansetzt und träge wird. Zudem sollten seine Besitzer der Versuchung widerstehen, ihn zviel herumzutragen.

Mehr über die Haltung und Erziehung eines Havanesers.

Ernährung

Wie viel Futter ein erwachsener Hund benötigt, hängt von seiner Größe, seinem Alter, seinem Bewegungsdrang und seinem Stoffwechsel ab. Ein sehr aktiver Hund benötigt viel mehr Futter als einer, der am liebsten nur auf dem Sofa rumgammelt. Um die richtige Menge einzuschätzen, achten Sie darauf, wieviel von einer Mahlzeit übrig bleibt oder ob ihr Hund alles futtert und noch weiterhin Hunger hat. Er sollte in zwei Mahlzeiten gefüttert werden, zum Test eignen sich jeweils zwei Esslöffel Futter. Danach sollte man beobachten, wie viel der Hund tatsächlich frisst und ob er zu- oder abnimmt, und danach die Futtermenge entsprechend anpassen.

Dabei sollte der Havaneser immer genug Bewegung bekommen – durch lange Spaziergänge und aktive Spiele. Wenn Zweifel bestehen, ob der Hund noch schlank ist, gibt es neben dem Augenmaß noch einen praktischen Test. Dazu sollte man von oben auf den Hund blickend eine Taille erkennen können. Anschließend legt man eine Hand auf den Hunderücken und fährt mit dem Daumen über die Wirbelsäule, die anderen Finger tasten sich seitlich am Körper entlang. Mit diesen sollte man die Rippen erspüren können, ohne allzu fest drücken zu müssen. Sehen sollte man die Rippen jedoch nicht. Dann wäre der Hund unterernährt.

Die Meinungen gehen auseinander, ob für Hunde Trocken– oder Nassfutter besser ist. Einige schwören auch auf rohes Fleisch oder meinen, es müsse unbedingt Selbstgekochtes sein. Letzteres ist eigentlich nur nötig, wenn der Hund aufgrund einer Krankheit eine bestimmte Diät bekommen muss. Ansonsten muss man beim Selbstkochen sehr darauf achten, dass der Hund auf diese Weise wirklich alle Nährstoffe bekommt, die er braucht. Rohe Nahrung verträgt wiederum nicht jeder Hund.

Bei Fertignahrung, egal, ob trocken oder nass, ist die Qualität sehr wichtig. Es sollte auf jeden Fall sehr hochwertiges Futter sein, was sich an der Zutatenliste ablesen lest. Der Fleischanteil sollte höher sein als die anderen Futteranteile. Das bedeutet, dass das Fleisch an erster Stelle in der Zutatenliste stehen sollte. Das ist bei Tiernahrung genauso wie bei Lebensmitteln für Menschen. Vermeiden sollten Sie billiges Futter mit geringem Fleischanteil. Welpen sollten ein speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes Futter erhalten.

Noch mehr über die richtige Ernährung des Havanesers.

Umgang mit Kindern und anderen Haustieren

Der Havaneser ist ein sehr aufgeschlossener und liebevoller Familienhund, der auch Fremden und anderen Tieren gegenüber freundlich auftritt. Speziell Kindern sollte man dennoch beibringen, wie man sich ihm gegenüber richtig verhält. Da er sehr klein und zart gebaut ist, kann er auch leicht verletzt werden. Alle Familienmitglieder sollten deshalb sehr zur Vorsicht dem kleinen Vierbeiner gegenüber angehalten werden.

Obwohl der Havaneser sehr sanft und zärtlich ist, sollte er nie mit kleinen Kindern allein gelassen werden. Auch größeren Kindern sollte genau beigebracht werden, wie sie sich dem Hund gegenüber verhalten sollen, und man sollte sie im Umgang mit dem Havaneser beobachten. Sonst kann es schon mal sein, dass der Hund am Schwanz gezogen wird und der im Gegenzug zuschnappt. Und eines muss klar sein: Ein Hund, der gerade frisst oder schläft, sollte auf jeden Fall in Ruhe gelassen werden.

Havaneser in Not

Es gibt immer wieder Neu-Hundebesitzer, die sich nicht im Klaren darüber sind, wieviel Verantwortung sie mit dem Kauf eines Hundes übernehmen und sind überfordert. Oft müssen die Vierbeiner aber auch aus nicht vom Besitzer verschuldeten Gründen abgegeben werden. In größeren Orten gibt es oft Stellen, an die Sie sich im Notfall wenden können wie beispielsweise Zuchtvereine. Auch im Internet gibt es zahllose Anlaufstellen und Online-Tierheime, die man konsultieren kann.

Mehr dazu auf unserer Seite Havaneser in Not.